Mit dem Logistik-Konzept Kassel wird das Ziel verfolgt, Kfz-Verkehr zu verlagern, um damit einen spürbaren Beitrag zur Reduktion von klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen zu leisten. Der Schwerpunkt bei der Auswahl und Konkretisierung von Maßnahmen wurde auf solche gelegt, die zügig umsetzbar sind, absehbar die gewünschten Wirkungen entfalten und – sofern die Voraussetzungen berücksichtigt oder geschafften werden – erfolgreich umgesetzt werden können.

Im Rahmen der Erstellung des Logistik-Konzeptes wurden Maßnahmen abgeleitet und erarbeitet, mit denen aufgezeigt wird, wie der städtische Wirtschaftsverkehr verträglicher gestaltet werden kann. Damit sollen sich auch verkehrsplanerische und straßenbehördliche Maßnahmen hergeleitet und begründet werden. Zudem wurde die Kommunikation zwischen der Stadt Kassel und den auf den Wirtschaftsverkehr angewiesenen Wirtschaftszweigen intensiviert und die Partizipation aktiv vorangetrieben.

Das Vorgehen war untergliedert in mehrere, zum Teil parallellaufende, Arbeitsschritte. Ein wesentliches Fundament für die Maßnahmenentwicklung bildete die Meta-Analyse, im Rahmen derer relevante Planungen und Dokumente der Stadt Kassel, Studien Dritter sowie Erfahrungen und Konzepte anderer Städte ausgewertet wurden.

Parallel wurden relevante Akteure aus priorisierten Segmenten des Güterwirtschaftsverkehrs und der Handwerkerschaft aktiv über unterschiedliche Beteiligungsformate (Experteninterviews, Workshops) eingebunden. Die Arbeiten zum Logistikkonzept Kassel wurden zudem durch einen eigens eingerichteten Projektbeirat mit relevanten Stakeholdern begleitet. Dieser bestand aus Personen der Wirtschaftsförderung, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und dem Arbeitskreis der Wirtschaft für Kommunalfragen der Region Kassel. Dieser Projektbeirat beteiligte sich an der Validierung des Projektfortschritts und unterstützte das Konsortium mit fachlichem Input bei der Erarbeitung der Maßnahmen. Die aktive Partizipation der betroffenen Akteure bei der Maßnahmenentwicklung soll sicherstellen, dass die formulierten Maßnahmen von Relevanz sind und auf breite Akzeptanz stoßen. Dies wird als wesentliche Voraussetzung für die spätere Implementierung und Wirksamkeit der Maßnahmen in Kassel angesehen.

Aus diesem mehrstufigen Prozess wurden Erkenntnisse für die Analyse von Logistikwertschöpfungsketten in ausgewählten Segmenten des Wirtschaftsverkehrs für die Stadt Kassel gewonnen. Aus den Analyseergebnissen wurden vier Handlungsfelder für die Stadt abgeleitet sowie neun Maßnahmen beschrieben und hinsichtlich ihrer Wirkung soweit möglich quantifiziert (CO2- und NOX-Emissionsreduktionspotenzial) sowie Aussagen zur Kostenstruktur und Wirtschaftlichkeit abgeleitet.